
In diesem Jahr wird Davenstedt 1000 Jahre alt. Eine Tafel an der alten Kapelle gibt Hinweis auf dieses Ereignis. Mit Festen, Vorträgen und vielen Mitmachangeboten wollen Akteur*innen aus Davenstedt diesen Geburtstag feiern: 1000 Kraniche falten, 1000 Postkarten und eine Ausstellung gestalten, ein Frühlingsfest, ein Marktfest und vieles mehr ist angedacht.

1000 Jahre Davenstedt Geschichtlicher Hintergrund
Erste Erwähnung Davenstedts 1022 in einer Stiftungsurkunde des Hildesheimer Michaelisklosters
Viele kennen die alte Kapelle in Davenstedt. Manche kennen auch den Text auf der Tafel dort: „DIE KAPELLE BILDETE DEN MITTELPUNKT DES 1022 ERSTMALIG ERWÄHNTEN ORTES DAVENSTEDT“. Unser Stadtteil hat also in diesem Jahr Geburtstag. Und ist älter als Berlin. Oder Hannover… Und vielleicht ist die Ansiedlung noch älter, denn dass sie vorher noch nicht erwähnt wurde, heißt ja nicht, dass es sie nicht schon gab. Das wäre doch schön, wenn es im Jubiläumsjahr gelänge, viele der alten Geschichten neu zu hören, sich ein Bild zu machen von dem groß gewordenen Dorf, das 1909 nach Linden eingemeindet und 1920 zusammen mit Linden Teil von Hannover wurde! Uwe Siemers-Ziegler
Allerdings wird mitunter bezweifelt, dass die Urkunde aus dem Jahr 1022, in der Davenstedt vorkommt, echt ist. Richtig sicher wäre eine Erwähnung aus dem Jahr 1280. Aber eine Nachfrage im Stadtarchiv Hannover hat jetzt ergeben, dass nichts dagegenspricht, um 2022 herum das 1000-jährige Jubiläum zu feiern: Die gefälschte Urkunde, die auch ins erste Drittel des 1. Jahrhunderts datiert wird, kann durchaus ein richtiges Bild über die Orte gegeben haben, die damals existierten.
Also halten wir uns an das, was wir haben, und staunen über die 1000 Jahre, die Davenstedt jetzt schon bekannt ist! Weiterlesen
1022: Was war da sonst so los? Bernward, der bekannte Bischof von Hildesheim, ist in dem Jahr gestorben. Zum ersten Mal im Mittelalter werden in Orléans Menschen als Ketzer verbrannt, auf dem Konzil von Pavia wird die Priesterehe verboten.
Kurz vorher waren die Wikinger nach Amerika gesegelt, kurz danach setzt sich Wilhelm der Eroberer in England durch und König Heinrich IV. geht in Canossa vor dem Papst auf die Knie. Von diesen großen Ereignissen damals hat sich vermutlich nicht viel nach Davenstedt herumgesprochen… Überhaupt hört man wenig über die Siedlung, erst Pastor Jakobus Sackmann aus Limmer lobt die Davenstedter um 1700, die ihn im Winter mit Holz versorgen, während die Leute in Velber ihre Kälber selber verzehren und in Ahlem nichts zu holen sei.
Damals hatte Davenstedt gut 100 Einwohner, heute sind es hundertmal mehr (10.729 im Jahr 2020). Wie die Gegend nördlich der Fösse früher ausgesehen hat, wann das Land urbar gemacht wurde, wie es den Leuten hier ging in früheren Jahrhunderten – darüber lässt sich gut spekulieren. Von der jüngeren Vergangenheit können viele aber noch erzählen, von den Bauernhöfen, den Gaststätten, von der Rivalität mit den Nachbardörfern, von den Kriegsjahren, vom Wachsen des Ortes in den 70ern und 80ern, von prägenden Persönlichkeiten…