Mitmachpoesie am Weidenrand

Ab Mitte Juni bis Ende Dezember findet ihr jede Woche ein von Moni Schlüter selbstgeschriebenes „Gedicht der Woche“  im Tipi an der Schafweide beim Wilden Grünen Theater Badenstedt und auf dieser Seite.  Wenn ihr eigene Gedichte zu dem jeweiligen Gedicht schreiben wollt, schaut gerne im Tipi vorbei!
Eine Anleitung zum Dichten findet ihr vor Ort.
Das Projekt wird gefördert durch die Landeshauptstadt Hannover.

26. Gedicht der Woche

Spuren

von Moni Schlüter

Der Abdruck der Hand
auf meinem Rücken
wird immer schwächer.
Das Lächeln auf den Lippen
wird immer blasser. Weiterlesen

25. Gedicht der Woche

Tiefwurzler

von Moni Schlüter

Der Same meines Lebens,
vom Sturm und Drang davon getrieben,
sucht wurzelnd Nahrung
auf unfruchtbarem Boden,
geblendet von Farbenpracht und Vielfalt.Weiterlesen

24. Gedicht der Woche

Seiltänzer

von Moni Schlüter

Bin ich das Seil?
Bin ich das Ziel?
Bin ich die Hand, die dich hält?

Oder bin ich das Netz,
das dich auffängt,
wenn du fällst,
wenn du fällst.
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23. Gedicht der Woche

Die Hände

von Moni Schlüter

Am Boden liegend,
auf dem fliegenden Teppich in der Luft,
irgendwo dazwischen,
von wo die Wirklichkeit mich ruft.
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22. Gedicht der Woche

Sonne

von Moni Schlüter

Sonne,
gib mir die Kraft,
die mir die Vergänglichkeit nahm,
die Kraft weiterzugehen, hin
auf mein eigenes Vergehen.
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21. Gedicht der Woche

Auf Augenhöhe

von Moni Schlüter

Noch haben
ein paar Blätter die Bäume
und die Sonne
scheint direkt zu mir durch.
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20. Gedicht der Woche

Herbstgedanken

von Moni Schlüter

Hier bin ich,
aber doch eigentlich so klein,
im Angesicht dessen,
was existiert.

Auf mich zugeeilt
der Gedanke,
dass ich mitten-
drin bin im Leben,
und dass, auch wenn ich etwasWeiterlesen

19. Gedicht der Woche

Was ich mir wirklich wünsche

von Moni Schlüter

Du fragst mich, was ich mir wirklich wünsche?

Spuren hinterlassen in Dir.
Verrücktmachen und dann fliegen.
Sehnsucht erzeugen und nie ganze Sicherheit.
Niemals träge werden, niemals nichts mehr verändert müssen.
Ankommen nie ganz und gar.
Niemals eindruckslos, immer sprühend.
Nicht vergessen werden!
Nie!
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18. Gedicht der Woche

Elfenbeinturm

von Moni Schlüter

Ich schaue in ne Zeitung rein
sie schreibt: „Überall fehlt Geld.“
Das, wo´s uns gut geht.
Wir leben in einem Elfenbeinturm,
vor dem man Schlange steht
Wir haben uns schon lange satt gegessen
und geben doch kein Stückchen ab. 
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17. Gedicht der Woche

Stumm Stehen im Sturm

von Moni Schlüter

Es regnet
und niemand wird auf diese Weise
meine Tränen der Freude sehn.

Gerufen von der Melodie des Windes,
dem Echo meines inneren Kindes,
zum Rhythmus der Regentropfen.
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16. Gedicht der Woche

Vogelfrei

von Moni Schlüter

Ich bin frei
wie ein Vogel.
Ich kann fliegen
ganz alleine.

Keiner kann mich jetzt noch halten. Weiterlesen

15. Gedicht der Woche

Reifen

von Moni Schlüter

Ich begreife,
dass ich reife
dass ich Frucht bin
Samen trage/ streue
Dass ich lebe
Leben gebe
Und mich freue
An der Treue Weiterlesen

14. Gedicht der Woche

Gewitter

von Moni Schlüter

Ein Gewitter
und ich steh mitten drin
ich erzitter,
denn es ergibt einen Sinn.
Das ist das Zeichen,
auf das ich gewartet hab.
Ich muss erreichen,
was ich angefangen hab.

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13. Gedicht der Woche

Das Lied auf dem Dach

von Moni Schlüter

In die Augen
Schau ich
Auf der anderen Seite
Einer reise
Die beendet
Dennoch berührt
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12. Gedicht der Woche

Der Esel und ich

von Moni Schlüter

Wie durch einen Tunnel
ging ich durch mein bisheriges Leben,
das immer ein Ziel hatte,
wie die Möhre vor den Augen des Esels.

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11. Gedicht der Woche

Geht Fliegen?

von Moni Schlüter

Geht Fliegen,
wenn man verwurzelt ist?

Halten mich meine Wurzeln
am Boden
zurück
oder bin ich
stark genug,
mein Erbe mit mir zu tragen?
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10. Gedicht der Woche

Der Same

von Moni Schlüter

Warum ist zur Ruhe kommen
noch nicht meine Aufgabe?
Wurzeln schlagen,
Blüten treiben,
Früchte nähren?
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9. Gedicht der Woche

Das Wort und nicht die Tat

von Moni Schlüter

Ich will gar nicht
die Tat,
will den Blick,
will das Wort,
will den Traum.
Will ewiges Flackern in mir.
Ich will bleiben,
während ich gehe.
Will Teil werden
von Lebensgeschichten.
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8. Gedicht der Woche

Der Sonnenstrahl

von Moni Schlüter

Er ist einer von vielen,
von vielen anderen Sonnenstrahlen.
Aber er ist besonders,
besonders für den,
auf den er sich niederlässt,
um ihn zu wärmen.

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7. Gedicht der Woche

Wundersame Welt

von Moni Schlüter

1.Mit offenen Augen gehe ich
durch die Welt, dabei sehe ich
Frohsinn und Verletzbarkeit,
jede kleine Zwischenmenschlichkeit,
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6. Gedicht der Woche

B al sam

von Moni Schlüter

Regen liegt in der Luft
ich atme seinen Duft
der Boden öffnet seine Poren
die Natur ersteht wie neugeboren

Tiefgrün – ein Balsam für die Seele
damit ich mich nicht länger quäle
Der Regen streichelt sanft mein Haar
Ich vergesse, was einmal gewesen war

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5. Gedicht der Woche

Borboleta azul oder Nachruf an einen Taugenichts

Die Leichtigkeit des Seins
Scheint nicht
unerträglich zu sein.
Ein Leben ohne Wurzeln
Nur dem Fliegen gewidmet
Was braucht man mehr
Als Schönheit, Wellen und Wind?

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4. Gedicht der Woche

Anleitung zur Poesie

von Moni Schlüter

Poesie heißt hinhören,
kommt, wenn man innehält
im Alltag,
wenn man den Fluss des Lebens
vom Ufer aus vorbeifließen sieht
ohne im Strom mit zu schwimmen
oder gegen an.

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3. Gedicht der Woche

Zu Hause

von Moni Schlüter

Die Sterne
strahlen,
als würden sie mich rufen.

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2. Gedicht der Woche

Abgehoben

von Moni Schlüter

Stell Dir vor,
Du wärst ganz weit weg
ganz weit weg von dieser Erde

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1. Gedicht der Woche

Das Phänomen Zeit

von Moni Schlüter

Zeit, was hat sie zu bedeuten,
Zeit, was macht sie mit den Leuten.
Macht aus kleinen Leuten Große
und aus jungen Leuten Alte.
lässt ihre Spuren in uns allen.

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